Schneidebrett Dynamo Dresden
1. Dezember 2023Mit einem CO2-Laser kann man sehr viele Materialien bearbeiten, sogar durchsichtiges Acryl. Ein Freund wollte gerne ein Logo und andere Schriftzüge auf verschiedenen Untergründen aufbringen und ich meinte: Sprühschablonen schneiden geht mit dem CO2-Laser in der Werkstatt! Damit kann man den Boden oder Mülltonnen und viele andere Oberflächen mit Logos und Icons oder Schriftzügen verschönern.
Planung und Materialkauf
Die ersten Überlegungen habe ich schon vor längerer Zeit angestellt, denn mit einem Laser kann man zwar fast alle Materialien bearbeiten, jedoch muss man auch aufpassen, denn es gibt Materialien, bei deren Bearbeitung giftige Dämpfe entstehen. Alles, was mit PVC zusammenhängt, darf man keinesfalls bearbeiten. Also fiel meine erste Idee solch einer transparenten Folie * leider flach.
Mir fiel ein wenig später ein, dass ich in dem CO2-Laservideo über die Kunststofffirma berichtet habe, mit der ich vor einiger Zeit schon in Kontakt stand. Also habe ich schnell die E-Mail herausgesucht und den Mitarbeiter nochmal angeschrieben und gefragt, ob die Firma dünne und vor allem laserbare Flexfolien oder ähnliche Materialien vor Ort zur Verfügung haben. Leider arbeitete der Mitarbeiter nicht mehr dort, sodass ich seine Kollegin angeschrieben habe und wenig später haben wir dazu nochmal telefoniert. Dann ging alles ganz flott und am nächsten Tag habe ich vor der Arbeit zehn Acrylplatten in 1 mm Stärke abgeholt. Nebenbei bemerkt ist es echtes Plexiglas ®, mehr dazu folgt im nächsten Absatz.
Etwas Wissenswertes für diejenigen unter euch, die es noch nicht wussten: Plexiglas ® ist eine registrierte Marke der Röhm GmbH und besteht aus PMMA (Polymethylmethacrylat). In etwa zu vergleichen mit dem Allerweltsbegriff Tempo ®, auch wenn man ein eigentlich ein Taschentuch meint.
Die Erstellung der Dateien
Insgesamt wollte er fünf Sprühfolien haben: mal mit dem Logo der Wohnanlage - welches er im Übrigen selbst erstellt hat -, mal mit einem Schriftzug und Icons darauf. Beim Ausschneiden von Buchstaben muss man so einiges beachten, wie er auch selbst feststellen musste. ;-)
Wenn man beispielsweise ein "O" aus einer Form lasern möchte, muss man Stege einplanen, damit der Innenteil nicht mit herausgelasert wird. Da er aber Profi ist, hat er das natürlich mit bedacht.
Ein Beispiel ist das Schild mit dem Schriftzug "Durchfahrt verboten", dessen Ansicht in Lightburn unten abgebildet ist. Zudem muss man bedenken, dass die Sprühfarbe genug Platz hat, um sich wirklich zu verteilen, also darf die Grafik nicht zu minimalistisch sein. Genau aus diesem Grund haben wir bei einer Acrylplatte die Postleitzahl und den Ort Regensburg entfernt.
Der Laservorgang
Nachdem alle Grafiken erstellt waren, ging es für mich los mit dem Laservorgang. Es kam aber sofort die Frage auf: Mit oder ohne Folie lasern? Einige Magneten unter die Platten legen oder nicht?
Warum überhaupt diese Überlegungen? Beim Schneidevorgang wird mit viel Leistung und wenig Geschwindigkeit gearbeitet, daher kommt es vor, dass der Laserstrahl auf die darunterliegende Wabenplatte trifft und von dort reflektiert wird. Das ist der Grund, warum manche *alles* ein Stück hochlegen, indem beispielsweise ein Magnet an verschiedenen Stellen daruntergelegt wird.
Die Frage, ob der Laservorgang mit oder ohne Folie stattfinden soll, konnte ich für mich selbst nach den ersten beiden Versuchen klar beantworten: Mir gefällt es besser ohne Folie, denn vom Laserbild her gibt es kaum einen Unterschied, aber das Entfernen der nicht benötigten Folie ist viel einfacher, wenn man sie vorher komplett abzieht.
Folgende Einstellungen habe ich bei meinem Omtech 80 W eingestellt: 18 mm/s und 40 Prozent Laserleistung. Ich habe nebenbei bemerkt das Gefühl, dass ich meine Laserröhre so langsam mal tauschen müsste, denn als ich voriges Jahr mein Logo aus Acryl geschnitten habe, konnte ich das noch mit weniger Leistung erledigen. Aber eine CO2-Laserröhre ist eben ein Verbrauchsmaterial.
Nachbereitung und Sprühschablone in Aktion
Während des Laserns entsteht eine Schicht auf der Platte, denn schließlich wird beim Lasern Material abgetragen. Die Reinigung ist mit Glasreiniger oder warmem Wasser einfach möglich. Da ich in der Werkstatt keinen Glasreiniger hatte, habe ich zwei Platten mit Wasser gereinigt. Dadurch dass die Platten sowieso vollgesprüht werden, ist es nicht so wichtig, ob so etwas wie eine Patina drauf ist oder nicht, daher habe ich die Reinigung nur bei zwei der Platten erledigt.
Die Platten wurden im Anschluss versendet und sogleich getestet. Ein bisschen muss man den Umgang mit der Sprühfarbe schon üben, damit nicht zu viel und nicht zu wenig Farbe auf den Boden oder sonstige Objekte gebracht wird. Nach zwei Versuchen ging es dann ans Sprühen auf dem Gelände.
Insgesamt ist zu sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit dem Ergebnis und der Kunde ist ebenso happy. Nun können schnell und einfach verschiedene Logos oder Icons bzw. Schriftzüge aufgebracht werden.
Viele Grüße nach Regensburg in die Bayerwaldstraße! :-) Die Grafiken, die ich ausgelasert habe, hat der Robert selbst erstellt. Falls ein super Grafiker benötigt wird, findet man hier die Kontaktdaten: Gelbdesign. Ich arbeite sehr gerne mit ihm zusammen, denn er sprüht nur so vor Ideen.