Werkstatt umräumen, Teil 3
6. Oktober 2021Lasereinstellungen Sperrholz
18. Juli 2023Wie du vielleicht weißt, habe ich seit einigen Jahren schon einen Diodenlaser mit "20 W". "Wieso hat die denn die Wattzahl in Anführungsstrichen geschrieben?", werden sich jetzt einige fragen. Dazu später mehr. Auf jeden Fall plane ich schon seit einiger Zeit, einen CO2-Laser anzuschaffen. Was meine Überlegungen und Planungen anbetrifft, dazu wirst du in diesem Artikel einiges lesen. Und auch, ob ich mich jetzt definitiv entschieden habe ;-)
Ist-Stand
Derzeit habe den Diodenlaser Vigotec VG-L7, der dem Neje-Laser sehr ähnelt. Meinen gibt es zurzeit leider nicht mehr.
Ich habe mich die letzten Monate intensiv mit dem Thema beschäftigt und es gibt verschiedene CO2-Laser mit unterschiedlichen Leistungen und Arbeitsflächengrößen, beispielsweise:
60 Watt | 80 Watt | 100 Watt |
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Platzbedarf
Wie du in meinen Videos schon sehen konntest, habe ich in meiner Werkstatt viel Platz nach oben hin.
Das sind ungefähr 3,50 m! Allerdings ist in der Fläche der Platz doch arg begrenzt, weswegen ich mir überlegen musste, wie ich meinen Bereich des Raumes einteilen kann, damit ich alles unterbekomme. Und nein, ich werde meine Bandsäge nicht aus der Werkstatt rausschmeißen. ;-)
Was dazu anzumerken ist, ist die Tatsache, dass die CO2-Laser, die ich gesehen habe, einen viel größeren Platzbedarf haben als mein kleiner Diodenlaser, der nur eine Arbeitsfläche von ca. 31 x 19 cm hat, den ich aber auch schnell mal mit nach Hause nehmen kann, da er vielleicht 2 kg wiegt. Ein CO2-Laser hingegen bringt gut und gerne mal locker 100 kg auf die Waage. Das hat eben alles seine Vor- und Nachteile, denn mehr Platz bedeutet auf der anderen Seite auch, dass man größere Objekte bearbeiten bzw. mehrere Arbeiten hintereinander weg erledigen kann, ohne ein neues Werkstück auf die Arbeitsfläche zu legen. Das wiederum bringt einiges an Zeitersparnis mit sich.
Bei CO2-Lasern gibt es aber schon kleinere mit 40 W, die man auf einen Tisch stellen kann. Diese haben meistens aber nur eine Arbeitsfläche von 30 x 20 cm. Wenn man die Laser mit 60 W vergleicht mit einem 80-W-Laser, dann stellt man fest, dass die stärkeren Laser fast immer so aufgebaut sind, dass ein Stück der CO2-Röhre rechts herausragt. Wenn man wenig Platz hat, so wie ich, muss man das mit beachten. Außerdem ist bei den Angeboten, die ich gesehen habe, ein Lüfter mit dabei, der auch noch einiges an Platz verschlingt. Ganz zu schweigen von dem Chiller (dem Wasserkühler), den ich in Wirklichkeit gesehen habe und der sich wirklich als Monster herausgestellt hat.
Das größte Hindernis für mich war aber die Frage: Wie bekomme ich das Teil überhaupt durch die Türen? Ich habe bei Facebook in einer der Lasergruppen mal gefragt, ob jemand einen 60- oder 80-W-Laser hat jeweils mit den Arbeitsflächenmaßen 60 x 40 cm und 70 x 50 cm, und ob mir die genauen Maße mitgeteilt werden könnten. Der 100-W-Laser schied recht schnell in meinen Überlegungen aus, weil er zum Zeitpunkt der Überlegungen nirgendwo mit den "kleineren" Arbeitsflächenmaßen von 70 x 50 cm vorhanden war. Die nächstgrößeren sind 90 x 60 cm bzw. noch größere mit 100 x 60 cm, was definitiv nicht durch die schmalste der drei Türen gepasst hätte, die bis zu meiner Werkstatt überwunden werden müssen.
Leistung
Ja, nun kommen wir dazu, warum ich die 20 W meines Diodenlasers in Anführungsstriche geschrieben habe. Es gibt einen Unterschied zwischen Eingangs- und Ausgangsleistung, d. h., die Wattzahl, die in das Gerät geht, muss noch lange nicht am Laserstrahl ankommen. Ich habe es noch nicht gemessen (habe mit Elektrik wirklich 0 am Hut), aber von den 20 W kommen am Ende vielleicht 5 W am Laser an.
Bei dem CO2-Laser wiederum ist es so, dass man nie auf 100 % Leistung stellen soll, damit die Röhre - zu der komme ich gleich noch - nicht zu schnell kaputt geht, denn eine neue Röhre kostet je nach Wattzahl schnell über 100 Euro.
Insgesamt haben die CO2-Laser meistens eine höhere Leistung als die Diodenlaser, was bedeutet, dass mit Kohlendioxidlasern alles schneller von der Hand geht und man noch mehr Möglichkeiten hat, zum Beispiel Materialien zu schneiden. Deswegen kann man sich bei der Informations- oder Preisbeschaffung auch an dem Suchbegriff "Lasercutter" orientieren.
Folgekosten
Ein weiterer großer Unterschied ist bei den Folgekosten zu sehen. Der Diodenlaser hat außer Stromkosten kaum Kosten, die anfallen können. Es sei denn natürlich, die Lasereinheit oder ein anderes Bauteil geht kaputt, dann muss man das Teil ersetzen.
Beim CO2-Laser hingegen gibt es schon beim Kauf viele Sachen zu beachten. Man muss sich vorher auf jeden Fall überlegen, was man machen möchte. Bei mir ist es so gewesen, dass meine Laserarbeiten viel zu viel Zeit kosten. Außerdem möchte ich gerne vielfältigere Möglichkeiten haben, wie z. B. Metall zu gravieren. Was ich auch versuchen möchte, ist Glas zu gravieren, um dadurch nette neue Sachen für meinen Shop anbieten zu können. Bei CO2-Lasern gibt es bei eBay Angebote als Komplettpaket, inklusive einem Chiller (Wasserkühlung) und einer Rundgravureinheit (rotary axis). Genau für so ein Angebot würde ich mich entscheiden, da es teilweise günstiger ist, als jedes Teil für sich zu kaufen.
Programme
Es gibt bei beiden Varianten verschiedene Programme, die man entweder zwingend benötigt oder die man optional gut gebrauchen kann.
Bei meinem Diodenlaser ist z. B. schon ein chinesisches Programm dabei gewesen, was ich mir auf der offiziellen Seite herunterladen konnte. Es soll wohl Leute gegeben haben, die das "Standardprogramm" im Laserbereich, Lightburn, schon mit meinem Diodenlaser zum Laufen bekommen haben, aber diesen Aufwand habe ich nicht betrieben.
Wo wir gerade bei Lightburn sind. Hier gibt es zwei unterschiedliche "Haupt"-Versionen bzw. Lizenzen, die nach Ablauf der Testphase Geld kosten. Das Programm ist auf der offiziellen Seite zum Download bereit und zwar für Windows 32/64 bit, Mac OS und Linux. Die zwei unterschiedlichen Versionen sind zum einen die GCode-Version, die zurzeit (Stand 10/2022) 62,95 Euro kostet, zum anderen die DSP-Lizenz, die heute mit 125,95 Euro zu Buche schlägt. Daneben sind verschiedene andere Varianten möglich, so zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, eine DSP-Lizenz zu einer bestehenden Lizenz hinzuzufügen, was derzeit 62,95 Euro kostet. Dies bietet sich zum Beispiel an, wenn dein Diodenlaser die GCode-Variante unterstützt und du auf einen CO2-Laser umsteigst, der nur mit der DPS-Version arbeitet.
Optional bietet sich ein Programm an, um Vektoren zu bearbeiten. Ich habe Adobe Illustrator und Affinity Designer und bin dadurch sehr flexibel, da ich Vektordateien erstellen und bearbeiten kann und an den CO2-Laser schicken könnte. Aber das werde ich alles testen, wenn ich den Laser dann evtl. da habe. ;-)
Hilfe
Vielleicht fragst du dich jetzt auch, wo man am besten Hilfe bekommt, wenn man an der gleichen Stelle steht wie ich und Kaufüberlegungen hat bzw. überhaupt erst einmal Informationen sammeln möchte.
Dazu gibt es beispielsweise "Dein Laserforum", bei dem ich mich auch registriert habe.
Bei Facebook gibt es mehrere Gruppen, unter anderem:
Multilasergruppe (deutsch)
Laser Gravur und Schnitt (deutsch)
Laser graviermaschine (deutsch)
Bei YouTube habe ich auch einen Kanal gefunden, der sich hauptsächlich mit Lasern beschäftigt:
Ultimartinum (deutsch)
Ich werde auf jeden Fall auch über das Laserthema und meine Erfahrungen einige Videos machen!
Entscheidung
Bestimmt fragst du dich jetzt am Ende dieses doch recht ausführlichen Textes, ob und wenn ja, für welchen CO2-Laser ich mich entschieden habe.
Die Antwort ist einfach: JA, ich habe auch schon die Werkstatt umgeräumt und nun ist der Platz dafür da. Der Laser wird am Fenster stehen, damit die Abluft gleich hinausgepustet werden kann, die MPCNC (die leider immer noch nicht fertig ist :-( ) kann dann darüber geschoben werden. Das entsprechende Gestell dazu werde ich bauen (müssen), bevor der CO2-Laser Mitte November 2022 in der Werkstatt steht.
Solltest du Fragen haben, dann wende dich gerne an mich. Entweder über Instagram, Facebook oder per E-Mail bzw. Kontaktformular.